Der Tyrann (2001)
„Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“ - dieses alte Sprichwort bewahrheitet sich wieder einmal. Im Rathaus neigt sich ein fast normaler Arbeitstag dem Ende zu. Aber nur „fast normal“, denn Bürgermeister Albert Babel feiert heute seinen 50. Geburtstag und ist deshalb etwas genervter als sonst und wieder besonders „charmant“ zu seiner Frau Erna und seiner Tochter Lisa, die er beide im Rathaus für sich arbeiten lässt. Seine Grobheiten werden noch durch die neue Sprechanlage im Rathaus verstärkt, mit deren Hilfe er die Befehle nun vom Schreibtisch aus erteilen kann. Erna und Lisa sind sich wieder einmal einig: Albert führt sich auf wie ein richtiger Tyrann. Dies spürt auch Rosalinde, die Putzfrau, die den Bürgermeister immer wieder beim Einstudieren seiner Rede stört. Zu allem Überfluss teilt ihm die neugierige Rosalinde auch noch mit, dass seine Tochter ein Verhältnis mit Peter Bacher hat, dem Sohn des verhassten Bürgermeisters aus dem Nachbarort? Ultimativ fordert er seine Tochter auf, dieses Verhältnis noch am gleichen Tag zu beenden.
Selbstverständlich weigert sich Lisa und erfährt von ihrem zornigen Vater, wie sehr er es wieder einmal bereut, nur eine Tochter und keinen Sohn zu haben. Denn mit einem Sohn - so der strenge Vater - gäbe es bestimmt keinen solchen Ärger. Dank der neuen Sprechanlage im Rathaus, die Albert selbst noch nicht so richtig beherrscht, hört Lisa durch Zufall im Büro nebenan ein paar „Sünden“ aus Alberts Jugendzeit, die dieser seinen besten Freunden Fritz und Eugen erzählt. War er doch als frischgebackener Fliesenlegermeister in jungen Jahren auf einer Großbaustelle in Saudi-Arabien, wo er durch Zufall einen Scheich kennenlernte und dieser ihm ein Leben in Saus und Braus ermöglichte. Dazu zählte auch die schöne Haremsdame Laila, die dem jungen Albert den Arbeitsaufenthalt in Saudi-Arabien verschönte.
Dieses „unvergessliche Erlebnis“ aus seiner Jugend hätte Albert seinen Freunden besser nicht erzählt, denn Lisa dreht ihrem Vater daraus einen gewaltigen Strick? Ihr Freund Peter schlüpft in das Kostüm eines arabischen Scheichs und gibt sich als Lailas Sohn aus. Albert fällt aus allen Wolken. Von nun an beginnt ein „Katz und Maus -Spiel“ zwischen Albert, der die wahre Identität seines vermeintlichen Sohnes aus verständlichen Gründen vertuschen will und Lisa und Peter, die den am Boden zerstörten Vater immer weiter in die Enge treiben. Albert erkennt, welche Schwierigkeiten ihm sein neuer „Sohn“ bereitet und wünscht sich nichts sehnlicher, als wieder nur eine Tochter zu haben. Am Ende ist der ehemalige Tyrann soweit, seinen Posten als Bürgermeister abzugeben. Er würde am liebsten in ein Mauseloch versinken. Wie eine Erlösung ist es für ihn, als das dubiose Verwandtschaftsverhältnis aufgeklärt wird und Peter sich als Sohn des Nachbarbürgermeisters zu erkennen gibt. Gerne gibt er jetzt seinen Segen zur Hochzeit, denn ein Schwiegersohn ist ihm allemal lieber als ein „richtiger“ Sohn aus Saudi-Arabien.